Kant: AA XIV, Physik und Chemie. , Seite 466

     
           
 

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  01 ertheilen werde. Allein weil es in allen Fällen einerley ist, ob ein Korper      
  02 oder der Raum sich gegen ihn bewegt, so ist mir hier die absolute Bewegung      
  03 des Korpers a gegeben, indem ich die Geschwindigkeit in umgekehrter      
  04 Proportion der Massen theile, und b bewegt sich zusamt seinem Theile      
  05 Korper mit dem zweyten Antheile der Geschwindigkeit gegen den ersten.      
  06 Die relative Bewegung (g des einen ) muß hier der absoluten (g des anderen )      
  07 gleich genommen werden, damit Gleichheit der Bewegung beyder      
  08 Massen, die alsdenn als eines angesehen werden, daraus erfolge; denn      
  09 die Ruhe bey der Gleichheit der Kräfte, die einen Punct in entgegengesetzter      
  10 richtung treiben, ist schon bewiesen. Auf dieses Princip muß alle Mittheilung      
  11 der Bewegung reducirt werden. Denn wenn die Kraft des einen      
  12 von der des andern unterschieden ist dem Grade nach, auch die Gesch so      
  13 weiß ich nicht, welche Geschwindigkeit einer dem andern mittheilen werde.      
  14 Überhaupt ist hier der absolute Raum, in welchen alle Bewegung gesetzt      
  15 wird, das mittel, die Wirkungen nach ihren Ursachen bestimmt zu erkennen.      
           
  17 Wie eine gegebene Bewegung sich in eine andere (g oder in Ruhe )      
  18 und gerade in Welche sie sich verwandeln solle, läßt sich nicht begreifen.      
  19 Die Mittheilung der Bewegungen aus Kräften läßt sich nicht ableiten.      
  20 Also muß hiezu die relative Bewegung entweder des bloßen Raumes oder      
  21 zusamt dem, was im Raum ist, dazu gedacht werden.      
           
     

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