Kant: AA XII, Briefwechsel 1797 , Seite 189 |
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| 01 | in Stettin Ihre Beystimmung geben dem Endzweck derselben | ||||||
| 02 | vollkommen gemäs verfahren; als um welche ich also hiemit ergebenst bitte. | ||||||
| 03 | Ich wünsche daß so wie alle Ihre große Bearbeitungen zum besten | ||||||
| 04 | des Schulwesens überhaupt also auch diese zu dem der Stettinschen | ||||||
| 05 | Schule, wie ich festiglich hoffe, gedeyen möge und habe die Ehre mit | ||||||
| 06 | der vollkommensten Hochachtung | ||||||
| 768. | |||||||
| 08 | An [Eberhard Iulius Wilhelm Ernst von Massow.] | ||||||
| 09 | (Entwurf.) | ||||||
| 10 | [ca. August 1797.] | ||||||
| 11 | Hochwohlgebohrner Hr. Regierungspräsident | ||||||
| 12 | Der Besuch womit mich Ew: Exell. vor wenigen Iahren beehrten | ||||||
| 13 | ist mir unvergessen geblieben so wie die Erinnerung Ihrer wohlwollenden | ||||||
| 14 | Gesinnung in mir das Vertrauen erweckt es werde das Vorwort | ||||||
| 15 | welches ich hiemit für den Candidat Lehmann sen: einlege nicht ungeneigt | ||||||
| 16 | aufgenommen werden. | ||||||
| 17 | Er thut Ansuchung um die Stelle des professors der Mathematik | ||||||
| 18 | u. Physik des HEn. Meye, wenn dieser wie seine schwere Krankheit | ||||||
| 19 | besorgen läßt etwa mit Tode abginge und verlangt von mir an Ew. | ||||||
| 20 | Hochwohlgebohren eine Empfhelung. In Hofnung diese werde nicht als | ||||||
| 21 | Anmaßung abgewiesen werden getraue ich mir sie ihm mit voller Aufrichtigkeit | ||||||
| 22 | und Überzeugung in Absicht auf die Würdigkeit zu dieser | ||||||
| 23 | Stelle geben zu können. | ||||||
| 24 | HE. Lehmann hat allen meinen Collegien der Logik, Metaphysik, | ||||||
| 25 | der Moral, des Naturrechts, Physik, der Anthropologie und physischen | ||||||
| 26 | Geographie nicht allein mit unausgesetztem Fleis und dem besten Fortgange | ||||||
| 27 | (wie mir die Examina die ich anstellete es bewiesen) freqventirt | ||||||
| 28 | sondern ist auch immer einer von den Wenigen gewesen welche auch | ||||||
| 29 | ihr Talent zum Vortrage dessen was sie gelernt hatten, an den Tag | ||||||
| 30 | legten und sich also zu künftigen Lehrern qvalificirten. Überdem sind | ||||||
| 31 | seine Umgangseigenschaften so beschaffen daß ich ihn meiner eigenen | ||||||
| 32 | Erholung wegen am häufigsten an meinen Tisch gezogen habe und | ||||||
| 33 | noch invitire so oft es nur ohne Nachtheil seiner anderweitigen Geschäfte | ||||||
| 34 | geschehen kann; welches von seiner Verträglichkeit und Eintracht | ||||||
| 35 | mit seinen etwanigen künftigen Collegen zum Voraus schon einen vortheilhaften | ||||||
| 36 | Begriff giebt. | ||||||
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