Kant: AA XII, Briefwechsel 1796 , Seite 065

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 [Beilage.]      
           
  02 Das Gesetz des Geistes Freyheit Die Lust      
  03 ist   ist      
  04 unbedingt Heilig und gerecht Vernunft der Baum der Erkäntniß gutes      
  05 fällt        
  06 mit dem Gesetz Gottes in eins Wille und Böses.      
  07 ist        
  08 daher der Baum des Lebens, daß der, Die Freyheit liegt zwischen dem Gesetz      
  09 der davon ißet - das ist: Wer seinen des Geistes und der Lust in der Mitte      
  10 Lebens=Wandel, nach obgedachtem - und bedient sich der Vernunft auf den      
  11 Heiligen unbedingtem Gesetz gantz einzurichten Willen! nun ist der Mensch dem Gesetze      
  12 sich bestrebet? der Wird in Ewigkeit des Geistes nach, aus Gott! (: der Ward      
  13 nach nichts Weiter verlangen! Dan Fleisch, ein unbegreiflich Geheimnüß :)      
  14 es Wird Ihn in alle Warheit leiten, und dem Leibe nach aber, ist der Mensch sinnlich      
  15 Wird in Ihm eine nie zu vesiegende Wie die Thiere denen nichts als das      
  16 Qüelle eröeffnen - die in's ewige Leben Gesetz des Geistes abgeht.      
  17 quillet: daß ein solcher Mensch mit Jesu Der Leib des Menschen und deßen      
  18 Wird sagen können, das ist meine Speise Lüste und Begierden nehmen schnell zusehens      
  19 daß ich thue den Willen meines Vatters zu! Wo hingegen das Gesetz des      
  20 im Himmel! unter beständiger Annäherung Geistes, mit Darstellung des Ideals des      
  21 des Urbildes des vollkomenen vollkommenen Menschen seinen Majestätischen      
  22 Menschen und Gottes! ersteres Wird Er langsahmen Gang hält. biß die      
  23 früh oder späth - vielleicht erst nach Vernunft sich mehr entwickelt und fähig      
  24 dem Tod' erreichen? Gott aber Wird Ihm Wird in Ihre Schule zu kommen und      
  25 in alle Ewigkeit unerreichbar bleiben! Worte des Lebens zu hören.      
  26 stäts aber der Vorwurf seiner Bewunderung Der Mensch fängt daher mit der      
  27 - Freüde - Seeligkeit und Anbethung Sinnlichkeit an, findet nur darin seyn      
  28 seyn! dan Er allein ist Gott! Vergnügen, und nimbt dieselbe - in      
  29 und keiner mehr! seinen Handlungen zu seiner Maxime auf!      
  30   Da nun der Weise Gott auf jede überbriebene      
  31   Lust - schmertzliche Folgen gesetzt      
  32   hat? die den Zweck der Beßerung haben?      
  33   so fängt das Gesetz des Geistes (: bey      
  35   an, seine MachtStimme zur Zurechtweisung      
  36   hören zu laßen - und die Vernunft,      
  37   die bisher zum Dienst der Lust      
  38   sich beschäftigte statt jener Stimme zu      
  39   folgen, die Sie noch nicht gnug kennt,      
  40   nimbt zu dem Schwall von Menschen      
  41   Satzungen (: Mangel guter Erziehung      
  42   und guter Beyspiehle:) ihre Zuflucht!      
           
     

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