Kant: AA XI, Briefwechsel 1792 , Seite 351 |
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01 | sich für mich sein müste; so erschrekt es mich doch sehr, | ||||||
02 | wenn ich es mir als möglich denke, daß Euer Wohlgebohrn, oder ein | ||||||
03 | des Publicum glauben könnten: ich selbst habe durch eine Indiscretion | ||||||
04 | Art der Hochachtung, die Ihnen jedermann um destomehr | ||||||
05 | ist, da sie fast die einzige bleibt, die wir Ihnen erweisen | ||||||
06 | verlezt, und dadurch auch nur die entfernteste Veranlaßung zu | ||||||
07 | Vorfalle gegeben. | ||||||
08 | habe sorgfältig alles zu vermeiden gesucht, was Dieselben die | ||||||
09 | wohlthätige Verwendung - ich weiß das, und anerkenne | ||||||
10 | - um meinen ersten schriftstellerischen Versuch, bereuen machen | ||||||
11 | könnte. Ich habe nie, gegen irgend Iemand etwas gesagt, da | ||||||
12 | Aeußerung, daß Sie nur einen kleinen Theil meines Aufsatzes | ||||||
13 | und aus diesem auf das übrige nur geschloßen, widerspräche; | ||||||
14 | habe vielmehr eben das mehrmahls gesagt. Ich habe in der Vorrede | ||||||
15 | kaum merklichen Wink, daß ich so glüklich gewesen bin, | ||||||
16 | zum Theil gütig von Ihnen beurtheilt zu werden, vertilgt. | ||||||
17 | wünschte jezt, leider zu spät! die ganze Vorrede zurükbehalten zu | ||||||
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19 | ist die Versicherung, die ich Euer Wohlgebohrn, nicht aus | ||||||
20 | daß Sie ohne gegebne Veranlaßung mich für indiscret halten | ||||||
21 | sondern um Denenselben meine Theilnahme an dem unangenehmen | ||||||
22 | die sich auf die reinste Verehrung gegen Sie gründet, zu | ||||||
23 | erkennen zu geben, machen wollte. Sollte, wie ich vor völliger Kunde | ||||||
24 | Sachen nicht beurtheilen kann, und worüber ich mir Euer Wohlgebohrn | ||||||
25 | Rath erbitte, noch eine öffentliche Erklärung von | ||||||
26 | meiner Seite nöthig sein, so werde ich sie ohne Anstand geben. | ||||||
27 | Euer Wohlgebohrn der Frau Gräfin von Krockow, in | ||||||
28 | Hause ich so glükliche Tage verlebe, welche mir aufträgt Ihnen | ||||||
29 | Hochachtung zu versichern, und welche selbst die aller Welt verdient, | ||||||
30 | eine kleine Neugier für gut halten? Sie findet ohnlängst im | ||||||
31 | Garten zu Oliva an der Statüe der Gerechtigkeit Ihren | ||||||
32 | angeschrieben, und wünscht zu wißen, ob Sie selbst da gewesen | ||||||
33 | Ohngeachtet ich Ihr nun vorläufig zugesichert habe, daß aus | ||||||
34 | angeschriebnen Namen sich garnichts schließen laße, weil Sie es | ||||||
35 | nicht gewesen, der ihn hingeschrieben; so hat Sie sich doch schon | ||||||
36 | sehr mit dem Gedanken familiarisirt, an einem Orte gewesen zu | ||||||
37 | wo auch Sie einst waren, und besteht auf Ihrem Verlangen, Sie | ||||||
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