Kant: AA X, Briefwechsel 1778 , Seite 222

     
           
 

Zeile:

 

Text (Kant):

 

 

 

 
  01 doch und leben glücklich! Mit danckbarem Andenken, an Ihre Wohltathen      
  02 empfehle ich mich Ihrer Liebe. Die alte gute Anne.! wenn Sie      
  03 noch lebet, wird es sie gewis erfreuen, wenn sie an mich erinnert wird,      
  04 wen sie höret daß ich sie freundschaftl: grüße, daß mir die Erinnerung      
  05 ihrer Redlichkeit noch immer sehr wehrt ist.      
           
  06 Ia mein lieber Bruder ein Brief, der Nachrichten von allen      
  07 diesen enthält, wird mir so angenehm seyn, als einem jungen Studenten      
  08 ein Wechsel wenn ihn seine Gläubiger plagen.      
           
  09 Ich bin noch immer Rector; das heißt auf Zeitlebens, zur galere      
  10 condemnirt. Doch giebt mir Gott mein Auskommen. haubtsächlich,      
  11 durch die kluge Wirthschaft meiner lieben Frau. Noch reuet es mich      
  12 nicht geheyrathet zu haben. Die Liebe einer treuen Gattin, und das      
  13 Daseyn 2 muntrer Kinder, ist auch bey der grösten Bedrängniß Glückseeligkeit.      
  14 Ia mein Bruder ich habe noch die 2 Kinder. die mir Gott      
  15 schenckte meine Tochter Charlotte von 2. und meinen Sohn Eduard      
  16 von 1 nem Iahre. Ich empfehle diese kleinen dem Herzen Ihres Vettern.      
           
  17 Meine Frau die Dich so inbrünstig küßet als es sich nur in Gedancken      
  18 thun läßt, würde es Ihrem Schwager sehr hoch anrechnen,      
  19 wenn er auch nur wenige Zeilen an sie besonders schreiben wolte.      
           
  20 Darann wirst Du gewis nicht zweiflen daß ich mit aufrichtiger      
  21 Liebe bin      
           
  22   Dein      
  23 Mietau Dir ganz ergebener Bruder      
  24 d. 4 Januarii Kant.      
  25 1778.        
           
           
    127.      
  27 Von Karl Abraham Freiherrn v. Zedlitz.      
           
  28 21. Febr. 1778.      
           
  29 Ich höre jezt ein Collegium über die Phisische Geographie bey      
  30 Ihnen, mein lieber Herr P. Kant, u. das wenigste was ich thun kann      
  31 ist wohl daß ich Ihnen meinen Dank dafür abstatte. So wunderbar      
  32 Ihnen dieses bey einer Entfernung von etl. 80 Meilen vorkommen      
  33 wird, so muß ich auch würklich gestehn, daß ich in dem Fall eines      
  34 Studenten bin, der entweder sehr weit vom Katheder sizt, oder der      
  35 der Aussprache des Professors noch nicht gewohnt ist; denn das Msct      
           
     

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