Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 410 |
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01 | vom Gifte springt. Das Zebra, der Büffel, das Flußpferd, Stachelschweine, | ||||||
02 | wilde Hunde, die in Gesellschaft jagen, aber den Menschen nichts | ||||||
03 | thun. Viele Paviane, Schakals, Stinkdachse, die, wenn sie verfolgt werden, | ||||||
04 | einen solchen Gestank von sich geben, daß Menschen und Thiere ohnmächtig | ||||||
05 | werden. Große Schildkröten, die Durstschlangen, die Cobra de Capello , | ||||||
06 | Tausendfüße, der Nordkaper, Delphine und Doraden, Haie, Blaser, | ||||||
07 | Krampffische. Es findet sich auch hier die Wurzel Gieleg, und die Hottentotten | ||||||
08 | trachten sehr darnach. Der Wein ist schön. | ||||||
09 | Das Land Natal |
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10 | wird von Kaffern bewohnt und ist zum Theil von den Holländern | ||||||
11 | erkauft. Die Kaffern haben fast nichts Ähnliches mit den Hottentotten. | ||||||
12 | Sie salben sich nicht wie diese, haben viereckichte Häuser von Thon, sind | ||||||
13 | sehr schwarz, haben lange, glatte Haare und säen und bauen Getreide, | ||||||
14 | welches die Hottentotten nicht thun. Sie handeln mit den Seeräubern. | ||||||
15 | Die Thiere und Pflanzen sind hier eben dieselben als im Lande der Hottentotten. | ||||||
17 | Die Küste Sofala. |
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18 | Sie wird so genannt wegen einer portugiesischen Stadt dieses Namens. | ||||||
19 | Man hält diese Küste für das Ophir des Salomo mit vieler Wahrscheinlichkeit. | ||||||
20 | Man findet hier Elephantenzähne und Goldstaub. Mozambique | ||||||
21 | gehört den Portugiesen. Oberhalb dieser Küste gehört das Land | ||||||
22 | den Arabern von Maskat und einigen wilden und gastfreien Nationen | ||||||
23 | bis an die Meerenge Bab=el=Mandeb. | ||||||
24 | Eiland Madagaskar. |
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25 | Diese Insel wird für die größte unter allen bekannten Inseln gehalten. | ||||||
26 | Die Franzosen beherrschen einen beträchtlichen Theil der Küste. Die | ||||||
27 | Einwohner sind theils von schwarzer, deren Anzahl sich auf eine Million | ||||||
28 | sechs hundert tausend belaufen soll, theils von arabischer Abkunft. Die | ||||||
29 | Schwarzen sind groß, hurtig. Die Weiber schön und artig. Niemand bekümmert | ||||||
30 | sich darum, wie sich ein Mädchen vor der Ehe aufgeführt habe, | ||||||
31 | wenn sie nur hernach treu ist. | ||||||
32 | In ihren Kriegen hängt der Sieg bloß von der Tapferkeit des Anführers | ||||||
33 | ab, dessen Tapferkeit oder Flucht ein Gleiches unter dem Volke nach | ||||||
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