Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 271 |
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01 | Getreide, welches jährlich abgemäht und von den Menschen consumirt | ||||||
02 | wird, mithin auch nicht verfaulen kann, einen Theil von der Dammerde | ||||||
03 | ausmacht: so muß dieselbe bei uns beständig verringert werden, wie man | ||||||
04 | denn auch solches bei den Scheitelfahren, da nämlich der daran gelegene | ||||||
05 | Acker etwas gesunken ist, erfahren hat. | ||||||
06 | Nach der Dammerde oder Gewächserde kommt die Jungfernerde, die | ||||||
07 | gewöhnlich sehr dünn zu sein pflegt, dann der Thon, welcher erst Gewächserde | ||||||
08 | sein muß, so wie die Kalkerde, die eine Seethiererde zu sein scheint, | ||||||
09 | indem das Laugichte sich in allen Kalken befindet, welches von alten | ||||||
10 | Schalthieren und Muscheln herrührt. | ||||||
11 | Nach diesen Schichten von Erde kommen allerlei Sandschichten: Kiessand, | ||||||
12 | Flugsand, Quell= und Triebsand, hierauf eine Lage von Stammerde. | ||||||
13 | Diese Lagen liegen über einander und sind von verschiedener Dicke; aber | ||||||
14 | was für eine Dicke eine Erdlage an einem Orte hat, dieselbe Dicke erstreckt | ||||||
15 | sich so weit, als sich das Erdlager erstreckt. Die Dicke der Lagen nennt | ||||||
16 | man das Lager an sich, aber besonders in Bergwerken Flötz. Wenn ein | ||||||
17 | Lager gewisse Producte hat, so hat das andere keine, daher muß eine | ||||||
18 | Revolution eingetreten sein, als das Lager entstanden. | ||||||
19 | Die Erdlager liegen nicht horizontal, sondern so wie die Landesflächen. | ||||||
20 | Das Land ist nämlich abhängig, so daß sich das Wasser durchbohrt. | ||||||
21 | Wenn an einem Orte ein Lager 200 Fuß tief ist, so ist dasselbe | ||||||
22 | Lager weit davon am Tage. | ||||||
23 | Die Steingebirge werden mit einem allgemeinen Namen Felsengebirge | ||||||
24 | genannt, obgleich der Fels eine besondere Gattung von Steinen | ||||||
25 | ist, gleich wie die Steine, aus welchen wir die Treppen und Stufen | ||||||
26 | machen, erstens aus gewissen glänzenden Theilen oder dem Spath, dann | ||||||
27 | aus einem gewissen Schiefer, den man den Glimmer nennt, und dann | ||||||
28 | endlich aus einem lockern Mark bestehen. | ||||||
29 | Die Felsgebirge finden sich mehrentheils auf dem Landrücken, welches | ||||||
30 | der Theil des Gebirges ist, wo die Spitzen der Berge gleichsam in einer | ||||||
31 | Menge zusammenfließen und sich auch weit unter denselben fort ausdehnen, | ||||||
32 | bis sie sich endlich in den Erdschichten verlieren. | ||||||
33 | Die Schichten in den Bergen sind entweder ganz, oder flötzweise geordnet. | ||||||
34 | Die Gänge der Berge sind Spaltungen in denselben, die bis zu | ||||||
35 | einer ewigen Tiefe fortgehen, d. h. die auf der andern Seite keine Öffnung | ||||||
36 | haben und perpendiculär sind. Sie sind entweder hohl, oder mit einer | ||||||
37 | Materie erfüllt. Mehrentheils quillt in sie der Saft des Steines, welcher | ||||||
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