Kant: AA IX, Immanuel Kant's Logik Ein ... , Seite 049 |
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01 | die ein System nach Ideen ist, in welchem die Wissenschaften in | ||||||
02 | Ansehung ihrer Verwandtschaft und systematischen Verbindung | ||||||
03 | in einem Ganzen der die Menschheit interessirenden Erkenntniß | ||||||
04 | betrachtet werden. | ||||||
05 | Was nun insbesondere aber die intensive Größe des Erkenntnisses, | ||||||
06 | d. h. ihren Gehalt, oder ihre Vielgültigkeit und Wichtigkeit betrifft, die | ||||||
07 | sich, wie wir oben bemerkten, von der extensiven Größe, der bloßen Weitläuftigkeit | ||||||
08 | desselben wesentlich unterscheidet: so wollen wir hierüber nur | ||||||
09 | noch folgende wenige Bemerkungen machen: | ||||||
10 | 1) Eine Erkenntniß, die aufs Große, d. i. das Ganze im Gebrauch | ||||||
11 | des Verstandes geht, ist von der Subtilität im Kleinen (Mikrologie) | ||||||
12 | zu unterscheiden. | ||||||
13 | 2) Logisch wichtig ist jedes Erkenntniß zu nennen, das die logische | ||||||
14 | Vollkommenheit der Form nach befördert, z. B. jeder mathematische | ||||||
15 | Satz, jedes deutlich eingesehene Gesetz der Natur, jede richtige philosophische | ||||||
16 | Erklärung. Die praktische Wichtigkeit kann man nicht voraussehen, | ||||||
17 | sondern man muß sie abwarten. | ||||||
18 | 3) Man muß die Wichtigkeit nicht mit der Schwere verwechseln. | ||||||
19 | Ein Erkenntniß kann schwer sein, ohne wichtig zu sein, und umgekehrt. | ||||||
20 | Schwere entscheidet daher weder für noch auch wider den Werth und die | ||||||
21 | Wichtigkeit eines Erkenntnisses. Diese beruht auf der Größe oder Vielheit | ||||||
22 | der Folgen. Je mehr oder je größere Folgen ein Erkenntniß hat, je | ||||||
23 | mehr Gebrauch sich von ihm machen läßt, desto wichtiger ist es. Eine | ||||||
24 | Erkenntniß ohne wichtige Folgen heißt eine Grübelei; dergleichen z. B. | ||||||
25 | die scholastische Philosophie war. | ||||||
26 | VII |
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27 | B) Logische Vollkommenheit des Erkenntnisses der Relation |
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28 | nach. - Wahrheit. - Materiale und formale oder logische |
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29 | Wahrheit. - Kriterien der logischen Wahrheit. - Falschheit |
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30 | und Irrthum. - Schein, als Quelle des Irrthums. - Mittel |
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31 | zu Vermeidung der Irrthümer. |
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32 | Eine Hauptvollkommenheit des Erkenntnisses, ja die wesentliche | ||||||
33 | und unzertrennliche Bedingung aller Vollkommenheit desselben, ist die | ||||||
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