Kant: AA IV, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 074

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Bedingungen a priori aller Erfahrungserkenntniß zum Grunde liegen:      
  02 folglich wird die objective Gültigkeit der Kategorien als Begriffe a priori      
  03 darauf beruhen, daß durch sie allein Erfahrung (der Form des Denkens      
  04 nach) möglich sei. Denn alsdann beziehen sie sich nothwendiger Weise      
  05 und a priori auf Gegenstände der Erfahrung, weil nur vermittelst ihrer      
  06 überhaupt irgend ein Gegenstand der Erfahrung gedacht werden kann.      
           
  07 Die transscendentale Deduction aller Begriffe a priori hat also ein      
  08 Principium, worauf die ganze Nachforschung gerichtet werden muß, nämlich      
  09 dieses: daß sie als Bedingungen a priori der Möglichkeit der Erfahrung      
  10 erkannt werden müssen (es sei der Anschauung, die in ihr angetroffen      
  11 wird, oder des Denkens). Begriffe, die den objectiven Grund der Möglichkeit      
  12 der Erfahrung abgeben, sind eben darum nothwendig. Die Entwickelung      
  13 der Erfahrung aber, worin sie angetroffen werden, ist nicht      
  14 ihre Deduction (sondern Illustration), weil sie dabei doch nur zufällig sein      
  15 würden. Ohne diese ursprüngliche Beziehung auf mögliche Erfahrung,      
  16 in welcher alle Gegenstände der Erkenntniß vorkommen, würde die Beziehung      
  17 derselben auf irgend ein Object gar nicht begriffen werden können.      
  18 Es sind aber drei ursprüngliche Quellen (Fähigkeiten oder Vermögen      
  19 der Seele), die die Bedingungen der Möglichkeit aller Erfahrung enthalten      
  20 und selbst aus keinem andern Vermögen des Gemüths abgeleitet      
  21 werden können, nämlich Sinn, Einbildungskraft und Apperception.      
  22 Darauf gründet sich 1) die Synopsis des Mannigfaltigen a priori      
  23 durch den Sinn; 2) die Synthesis dieses Mannigfaltigen durch die Einbildungskraft;      
  24 endlich 3) die Einheit dieser Synthesis durch ursprüngliche      
  25 Apperception. Alle diese Vermögen haben außer dem empirischen      
  26 Gebrauch noch einen transscendentalen, der lediglich auf die Form geht      
  27 und a priori möglich ist. Von diesem haben wir in Ansehung der      
  28 Sinne oben im ersten Theile geredet, die zwei andre aber wollen wir      
  29 jetzt ihrer Natur nach einzusehen trachten.      
           
  30
Der
     
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Deduction der reinen Verstandesbegriffe
     
           
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Zweiter Abschnitt.
     
  33
Von den Gründen a priori zur Möglichkeit der Erfahrung.
     
           
  34 Daß ein Begriff völlig a priori erzeugt werden und sich auf einen      
  35 Gegenstand beziehen solle, obgleich er weder selbst in den Begriff möglicher      
           
     

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