Kant: AA IV, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 029 |
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Text (Kant):
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| 01 | Der |
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| 02 | Transscendentalen Elementarlehre |
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| 03 | Erster Theil. |
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| 04 | Die |
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| 05 | Transscendentale Ästhetik. |
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| 06 | Auf welche Art und durch welche Mittel sich auch immer eine Erkenntniß | ||||||
| 07 | auf Gegenstände beziehen mag, so ist doch diejenige, wodurch sie | ||||||
| 08 | sich auf dieselbe unmittelbar bezieht, und worauf alles Denken als Mittel | ||||||
| 09 | abzweckt, die Anschauung. Diese findet aber nur statt, so fern uns der | ||||||
| 10 | Gegenstand gegeben wird; dieses aber ist wiederum nur dadurch möglich, | ||||||
| 11 | daß er das Gemüth auf gewisse Weise afficire. Die Fähigkeit (Receptivität), | ||||||
| 12 | Vorstellungen durch die Art, wie wir von Gegenständen afficirt | ||||||
| 13 | werden, zu bekommen, heißt Sinnlichkeit. Vermittelst der Sinnlichkeit | ||||||
| 14 | also werden uns Gegenstände gegeben, und sie allein liefert uns Anschauungen; | ||||||
| 15 | durch den Verstand aber werden sie gedacht, und von ihm | ||||||
| 16 | entspringen Begriffe. Alles Denken aber muß sich, es sei gerade zu ( directe ) | ||||||
| 17 | oder im Umschweife ( indirecte ), zuletzt auf Anschauungen, mithin bei uns | ||||||
| 18 | auf Sinnlichkeit beziehen, weil uns auf andere Weise kein Gegenstand gegeben | ||||||
| 19 | werden kann. | ||||||
| 20 | Die Wirkung eines Gegenstandes auf die Vorstellungsfähigkeit, so | ||||||
| 21 | fern wir von demselben afficirt werden, ist Empfindung. Diejenige | ||||||
| 22 | Anschauung, welche sich auf den Gegenstand durch Empfindung bezieht, | ||||||
| 23 | heißt empirisch. Der unbestimmte Gegenstand einer empirischen Anschauung | ||||||
| 24 | heißt Erscheinung. | ||||||
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