Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 046

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Wenn man nun die Eintheilung dieser Wissenschaft aus dem allgemeinen      
  02 Gesichtspunkte eines Systems überhaupt anstellen will, so mu      
  03 die, welche wir jetzt vortragen, erstlich eine Elementarlehre, zweitens      
  04 eine Methodenlehre der reinen Vernunft enthalten. Jeder dieser Haupttheile      
  05 würde seine Unterabtheilung haben, deren Gründe sich gleichwohl      
  06 hier noch nicht vortragen lassen. Nur so viel scheint zur Einleitung oder      
  07 Vorerinnerung nöthig zu sein, daß es zwei Stämme der menschlichen Erkenntniß      
  08 gebe, die vielleicht aus einer gemeinschaftlichen, aber uns unbekannten      
  09 Wurzel entspringen, nämlich Sinnlichkeit und Verstand,      
  10 durch deren ersteren uns Gegenstände gegeben, durch den zweiten aber      
  11 gedacht werden. Sofern nun die Sinnlichkeit Vorstellungen a priori enthalten      
  12 sollte, welche die Bedingung ausmachen, unter der uns Gegenstände      
  13 gegeben werden, so würde sie zur Transscendental=Philosophie gehören.      
  14 Die transscendentale Sinnenlehre würde zum ersten Theile der      
  15 Elementar=Wissenschaft gehören müssen, weil die Bedingungen, worunter      
  16 allein die Gegenstände der menschlichen Erkenntniß gegeben werden, denjenigen      
  17 vorgehen, unter welchen selbige gedacht werden.      
           
           
     

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